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IPPNW

ATOM-Energie-Newsletter vom 16.08.2016

Sehr geehrte Damen und Herren,

während die Auseinandersetzung über die Zukunft der Atomenergie (bzw um eine Zukunft ohne Atomenergie) weltweit weiter geführt wird, wollen wir diesen Monat wieder einmal eine Blick auf einige ausgewählte Themen werfen, die ganz unterschiedliche Aspekte der Debatte beleuchten.

In der beschaulichen Mittelmeerstadt Akkuyu geht es um den Bau des ersten türkischen Atomkraftwerks - entgegen aller ökologischen, sicherheitstechnischen und gesundheitlichen Bedenken; in Fukushima wird derweil versucht, die laufende Schilddrüsenkrebsstudie zu unterminieren, indem Kindern nahe gelegt wird, die Vorsorgeuntersuchungen abzulehnen und in Berlin rückt der Forschungsreaktor BER-II erneut in den Fokus der lokalen Anti-Atom-Bewegung.

Von der breiten Öffentlichkeit nur wenig beachtet laufen derweil in Deutschland intensive Diskussionen um Konzepte für die sogenannte "Endlagerung" des hochradioaktiven Atommülls. Soll dieser rasch verschlossen und "wartungsfrei" oder soll er "rückholbar" gelagert werden? Die Endlagerkommission hat sich jetzt auf eine Option festgelegt und diese dem Gesetzgeber empfohlen. Unser Artikel soll die aktuelle Debatte verständlicher machen, die relevanten offenen Fragen herausarbeiten und einige zentrale Begriffe erläutern.

Wie immer hoffen wir, Ihnen mit dieser Themenauswahl interessante und neue Informationen liefern zu können und freuen uns auch weiterhin auf Ihre Rückmeldungen, Fragen und Vorschläge. Die Empfehlung einiger LeserInnen, unseren Newsletter auch auf Facebook und über die sozialen Netzwerke zu verbreiten, haben wir bereits in diesem Monat umgesetzt, so dass Sie den IPPNW Atom-Energie-Newsletter künftig auch hier abrufen können: https://m.facebook.com/atomenergienewsletter

Mit freundlichen Grüßen

Henrik Paulitz und Dr. Alex Rosen

"Unvernünftige Krebsdiagnosen" in Fukushima

Ein AKW für Erdogan

An der Südküste der Türkei schwelt seit Jahrzehnten ein Kampf um den Bau des Atomkraftwerks Akkuyu. Foto: www.nukleersiz.org

An der Südküste der Türkei schwelt seit Jahrzehnten ein Kampf um den Bau eines Atomkraftwerks. Für Präsident Erdogan stellt die Idee eines "türkischen Atomkraftwerks" ein Prestigeobjekt dar. Um diesen Traum zu verwirklichen, ist er offenbar auch bereit, Sicherheit und Umweltschutz hintenanzustellen, wie neue Erkenntnisse der türkischen Anti-Atom-Bewegung verdeutlichen. Weiterlesen...

Gefahr eines Super-GAUs in Berlin?

Fiktives Szenario einer radioaktiven Wolke über Berlin. Grafik: IPPNW

Wenn sich die Diskussion um die Gefahren der zivilen Atomenergie dreht, denkt man sofort an die Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima oder die Pannenmeiler quer durch Europa. Weniger Beachtung erfahren die sogenannten Experimentierreaktoren wie in München-Garching oder Berlin-Wannsee. Dabei wird auch hier spaltbares Material gelagert und in Reaktoren eingespeist – und natürlich kann es auch hier – beispielsweise durch einen Flugzeugabsturz – jederzeit zu einer Atomkatastrophe und somit zur  Freisetzung großer Mengen an Radioaktivität kommen. Weiterlesen ...

Soll Atommüll rückholbar "endgelagert" werden?

Protest der Bevölkerung im Wendland gegen ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Gorleben, Christian Fischer, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11936602

Jahrzehntelang war für die sogenannte "Endlagerung" hoch radioaktiver Abfälle ein rascher und endgültiger Verschluss in tiefen geologischen Formationen vorgesehen. Der sichere Abschluss von der Biosphäre war die wesentliche Zielsetzung. Daneben strebte man an, den Zugang zu dem gefährlichen und potenziell waffenfähigen Atommüll für spätere Generationen maximal zu erschweren. Seit mehreren Jahren wird international und auch in Deutschland eine Diskussion um die Forderungen nach Reversibilität von Entscheidungen, Rückholbarkeit und Bergbarkeit des Atommülls geführt. Es gibt sehr viele Aspekte, die sehr gründlich gegeneinander abzuwägen sind. Die Diskussion der vergangenen Jahre führten von atomkritischer Seite schließlich u.a. zu Forderungen nach raschem Verschluss und einem „Konzept der Bergbarkeit“. Die Endlagerkommission begründete in ihrem Abschlussbericht die Option eines „Endlagerbergwerks mit Reversibilität“. Weiterlesen ...