ATOM-Energie-Newsletter vom 15.01.2017
Sehr geehrte Damen und Herren,
auch knapp 6 Jahre nach Beginn der Atomkatastrophe von Fukushima sind die Folgen für Umwelt und Gesundheit noch unüberschaubar. In diesem Newsletter berichten wir über eine Initiative von Müttern in der Stadt Iwaki, die ein unabhängiges Untersuchungslabor aufgebaut haben. Zudem wurde vergangenen Monat die Schilddrüsenkrebserkrankung eines TEPCO-Mitarbeiters erstmalig als Berufserkrankung anerkannt.
Der mehrfache Super-GAU von Fukushima, aber auch die Risse in belgischen Atomkraftwerken führten hierzulande zu intensiven Diskussionen über die anhaltenden Gefahren der Atomenergie und über das Erfordernis, mit der Verteilung von Jodtabletten zumindest das Risiko des Schilddrüsenkrebs zu reduzieren. Nicht zuletzt auch vor diesem Hintergrund hat die IPPNW nun ihre Empfehlung zum Schutz der Schilddrüse bei Atomreaktorunfällen aktualisiert.
Im Dezember wurde zudem die Finanzierung der Atommüll-Entsorgung in Deutschland grundlegend neu geregelt: statt der Betreiber haften nun der Staat, bzw. die Steuerzahler, für alle Unwägbarkeiten, die mit der sogennanten Zwischen- und Endlagerung von Atommüll verbunden sein werden. Unter Missachtung des Verursacherprinzips konnten sich die Atomkonzerne weitgehend aus der Verantwortung stehlen.
Am Ende des Newsletters folgt schließlich ein Nachruf auf Steve Wing, der am 9. November 2016 gestorben ist. Wing war einer der führenden kritischen Epidemiologen, der jahrzehntelang die gesundheitlichen Folgen von ionisierender Strahlung und Atomkatastrophen untersuchte. Für seinen unschätzbaren Beitrag zum heutigen Wissensstand in diesen Bereichen sind wir ihm zutiefst dankbar.
Wir immer freuen wir uns über Ihre Zuschriften, Fragen und Themenvorschläge und verbleiben bis zum nächsten Monat
Mit freundlichen Grüßen
Henrik Paulitz und Dr. Alex Rosen