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IPPNW

ATOM-Energie-Newsletter vom 15.01.2018

Liebe Leserinnen und Leser,

Anfang 2018 stehen viele brisante Themen auf der politischen Tagesordnung, über die wir Sie in diesem ATOM-Energie-Newsletter informieren möchten: Die Zusammenhänge zwischen Atomwaffenproduktion und ziviler Atomenergienutzung, die Fehlsteuerung der Energiewende, die anstehende Atomgesetzänderung 2018, Entwicklungen der Atomindustrie, die geplante Wiederbesiedlung in Fukushima, der Irrweg "Transmutation" und die Stilllegung von Gundremmingen. Wie immer freuen wir uns über Ihre Rückmeldungen und Anregungen.

Mit freundlichen Grüßen

Henrik Paulitz und Dr. Alex Rosen

Das Tritium Dilemma - Was die Uranfabrik in Gronau mit US-amerikanischen Atomwaffen zu tun hat

Photo: Lt Stuart Antrobus RN/MOD [OGL (http://www.nationalarchives.gov.uk/doc/open-government-licence/version/1/)], via Wikimedia Commons

Atombomben benötigen für ihre ungeheure Zerstörungskraft hoch angereichertes Uran oder Plutonium. Das ist allseits bekannt. Weniger bekannt ist ein anderer, zwar kleiner aber wichtiger Bestandteil atomarer Sprengköpfe, bei dem auch die zivile Atomindustrie hierzulande eine Rolle spielt...

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Energiewende - Kohle- und Atomstrom durch die Hintertür?

Foto: Braunkohlekraftwerk Unteroder. By Jan Michałowski [CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

Ist die aktuelle „Energiewende“ tatsächliche eine Energiewende hin zu erneuerbaren Energien oder geht es um das alte Projekt einer europaweiten Großkraftwerksplanung? Geht es in Wirklichkeit darum, Atom- und insbesondere Kohlestrom nicht mehr in Deutschland zu produzieren, sondern im benachbarten Ausland und den Strom nach Deutschland zu importieren? Eine Debatte über die Kapazitätsreserven der Energiewende ist überfällig.

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Atomgesetzänderung 2018

By Baikonur (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC BY-SA 2.0 de (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

Das Bundesverfassungsgericht hat den Gesetzgeber verpflichtet, spätestens bis zum 30. Juni 2018 das Atomgesetz zu ändern. Das Gericht hatte in einem Urteil Ende 2016 den Atomausstieg zwar gebilligt, einigen Atomkraftwerksbetreibern aber einen geringfügigen Ausgleich zugebilligt. Sie seien zu entschädigen, entweder finanziell oder durch den begrenzten Weiterbetrieb von Atomkraftwerken. Die Öffentlichkeit erfährt bislang nichts davon, was hinter den Kulissen zwischen Atomkonzernen und Politik ausgekungelt wird. Klar ist jedenfalls, dass laut Bundesverfassungsgericht der „Ausgleich“ sehr gering ausfallen kann.

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Aktuelle Entwicklungen der Atomindustrie

AKW Oskarshamn-1, im Juni 2017 stillgelegt, By Pimvantend (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Bericht "The World Nuclear Industry Status Report 2017" liefert aktuelle Daten und Trends bei der Entwicklung der Atomindustrie. Der Anteil der Atomenergie an der weltweiten Stromerzeugung liegt nahezu unverändert bei 10,5%. In 31 Ländern werden insgesamt 403 Atomkraftwerksblöcke betrieben.

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Geplante Wiederbesiedlung von Futaba nach Fukushima

Foto: von רונית בן צבי בת משפחה (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Im Frühjahr 2022 soll die unmittelbar neben der Atomruine von Fukushima Daiichi gelegene japanische Gemeinde Futuba wiederbesiedelt werden. Die rund 6000 Einwohner von Futuba waren am 11. März 2011, nur wenige Stunden nach Beginn der Atomkatastrophe vollständig evakuiert worden. Im Dezember 2017 begannen die Arbeiten zur Dekontaminierung der radioaktiv verstrahlten Gemeinde, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo.

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Transmutation, ein Weg aus der Atommüllfalle?

Atomkraftwerk Belojarsk-4 (BN-800), By Denisporubov (Own work) [Public domain], via Wikimedia Commons

Manche hoffen, mit der Transmuatations-Technik das Entsorgungsproblem der Nukleartechnik entschärfen zu können. Der ehemalige Mitarbeiter des (Kern-)Forschungszentrums Jülich, Rainer Moormann, kommt zum Ergebnis, dass zwar eine Volumenreduktion der endzulagernden Abfälle erreichbar sein könnte, "nicht aber eine deutliche Verminderung des Risikos" eines Endlagers. Das Risiko sei nämlich durch die "leicht beweglichen Nuklide niedriger Masse bestimmt". Moormann rechnet durch die Transmutations-Technologie sogar mit einer weiteren Verschärfung der Sicherheits- und Entsorgungsprobleme.

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Gundremmingen B stillgelegt - auch Block C abschalten!

AKW Gundremmingen, Hans-Ulrich Ansebach/Shotshop.com

Nach knapp 34 Jahren Laufzeit stellte Block B des Atomkraftwerks Gundremmingen am 31. Dezember den Betrieb ein. Mit der Abschaltung von Gundremmingen B Ende des Monats werden in Deutschland nur noch sieben Atomreaktoren in Betrieb sein. Die Ärzteorganisation IPPNW begrüßt die Abschaltung, fordert aber gleichzeitig die umgehende Schließung des letzten deutschen Siedewasserreaktors Gundremmingen C. „Auch wenn das Risiko von Block B wegfällt, steigt das reale Risiko bei einem immer älter und immer störanfälliger werdenden Block C“, sagte Reinhold Thiel von der Ulmer Ärzteinitiative (IPPNW), der sich seit vielen Jahren für die Stilllegung dieses Atomkraftwerks engagiert. Henrik Paulitz, Atomenergie-Referent der IPPNW, weist auf die zahlreichen ungeklärten Sicherheitsrisiken des Siedewasserreaktors hin.

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