ATOM-Energie-Newsletter vom 29. November 2019
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
unser Atomenergie-Newsletter erscheint diesmal ausnahmsweise zum Monatsende, am Tag des Globalen Klimastreiks. Die Klimakatastrophe entwickelt sich vor unser aller Augen und die Notwendigkeit einer weltweiten Energiewende ist größer denn je. Daher fordert die IPPNW auch den schnellstmöglichen Ausstieg aus atomarer und fossiler Energieerzeugung und den Einstieg in eine nachhaltige Energiewirtschaft. Welche Aspekte hierfür eine Rolle spielen, wird in der heutigen Stellungnahme der IPPNW skizziert. Zusätzlich informieren wir Sie in diesem Newsletter über die IPPNW-Positionen zur Verordnung für die Sicherheit des zukünftigen atomaren "Endlagers", über die möglichen Folgen des Taifun Hagibis in Nordost-Japan, die militärische Bedeutung der russischen Atomindustrie und die kürzlich gestartete Unterschriftenaktion "Keine Olympischen Wettbewerbe in radioaktiv kontaminierten Regionen".
Wie immer freuen wir uns, von Ihnen zu hören.
Mit freundlichen Grüßen
Henrik Paulitz und Dr. Alex Rosen
„Klimapaket“ der Bundesregierung - Energiewende nicht weiter ausbremsen
Die Ärzteorganisation IPPNW kritisiert den Versuch der Bundesregierung, die Windkraftnutzung an Land massiv einzuschränken und damit die Energiewende weiter auszubremsen. "Ohne den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion, gekoppelt an massive Investitionen in Speicher- und Wiederverstromungstechnologien, ist die Energiewende und damit die Einhaltung der Klimaziele nicht zu bewältigen," so der IPPNW Co-Vorsitzende Dr. Alex Rosen. „Auf der Weltklimakonferenz in Madrid wird die Bundesregierung mit ihrer fatalen Klima- und Energiepolitik im internationalen Abseits stehen.“
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- Energiewende nicht weiter ausbremsen, IPPNW-Pressemitteilung vom 29. November 2019
IPPNW fordert: "Keine Olympische Wettbewerbe in radioaktiv kontaminierten Regionen"
Aktion der Kampagne "Tokyo 2020 - The Radioactive Olympics" in Frankfurt, Foto: IPPNW
Im kommenden Jahr werden in Japan die nächsten Olympischen Spiele ausgetragen. Aus Sicht vieler Atomkraftgegner handelt es sich um die „radioaktiven Olympischen Sommerspiele 2020“, denn Japan leidet noch immer unter dem radioaktiven Fallout des Atomunfalls in Fukushima. Die IPPNW fordert das Internationale Olympische Komitee und die japanische Regierung mit einer internationalen Unterschriftenliste auf, auf die Austragung der Baseball- und Softball-Wettkämpfe in Fukushima-City sowie auf den Fackellauf in den verstrahlten Gebieten der Präfektur Fukushima zu verzichten.
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- IPPNW fordert: "Keine Olympischen Wettbewerbe in radioaktiv kontaminierten Regionen"
- Unterzeichnen Sie die Online-Petition
- Kampagne "Tokyo 2020 - The Radioactive Olympics"
Naturgewalten verbreiten Radioaktivität in Fukushima
Brückenschäden an der Hino Bridge, in Tachikawa in der Präfektur Tokio, nach dem Taifun Hagibis (2019). Foto: MosaMint (Wikimedia Commons).
Mitte Oktober wurde Japan von Taifun Hagibis heimgesucht. Dutzende Menschen starben, Hunderte wurden verletzt. Doch die langfristigen Schäden durch den Sturm könnten gravierender sein als bisher angenommen. Betroffen waren nämlich vor allem die Regionen der japanischen Ostküste, die im Rahmen der Atomkatastrophe von Fukushima 2011 radioaktiv kontaminiert wurde.
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Im Dienste der Bombe - Russlands Geschäft mit der Atomkraft
Rosatom in Moskau, Foto: Sergey Norin from Moscow, Russia [CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)]
Russland ist eine Atomgroßmacht. Nicht nur hat das Land die meisten Atomsprengköpfe weltweit (rund 6.500 nach neuesten Schätzungen), sondern es betreibt auch insgesamt 37 Atomreaktoren und baut gerade 4 neue (zwei in Kursk, einer nahe St. Petersburg und einer im zentralrussischen Nowoworonesch). Rund 18% der russischen Stromproduktion stammt aus Atomenergie. 23 weitere Reaktoren sollen landesweit in Planung sein, wobei Rosatom selbst kürzlich aufgrund der zunehmenden Unwirtschaftlichkeit von Atomstrom einen Großteil dieser Projekte auf unabsehbare Zeit verschoben hat. Doch es gibt unerwartete Verknüpfungspunkte zu Russlands militärischen Atomprogrammen...
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IPPNW-Stellungnahme zur Endlagersicherheitsanforderungsverordnung
"Erkundungsbergwerk" am Salzstock Gorleben. Foto: User:Fice [Public domain].
Am 11. Juli 2019 veröffentlichte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit den Referentenentwurf zur Verordnung über die sicherheitstechnischen Anforderungen an die Entsorgung hochradioaktiver Abfälle. In ihrer Stellungnahme schreibt die Ärzteorganisation IPPNW, die in der Verordnung vorgenommene Unterscheidung in „erwartbare“ und in „abweichende“ Entwicklungen des Endlagers sei nicht nachvollziehbar, die jeweils unterschiedlichen Sicherheitsmaßstäbe besorgniserregend. Zudem seien für das menschliche Eindringen Schutzmaßnahmen nach dem Maßstab einer bestmöglichen Sicherheit vorzuschreiben. Für alle Wirtsgesteinarten müsse der Nachweis eines einschlusswirksamen Gebirgsbereichs vorgeschrieben werden. Ferner verlangt die IPPNW, dass Maßnahmen des Monitorings die Sicherheit allenfalls geringfügig beeinträchtigen dürfen.
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- IPPNW-Stellungnahme zur Endlagersicherheitsanforderungsverordnung
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Abschließend hätten wir noch folgende Bitte: Leiten Sie diesen ATOM-Energie-Newsletter an Interessierte weiter. Und: Der Newsletter kann kostenlos abonniert werden, über dieses Formular.