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IPPNW ATOM-ENERGIE-NEWSLETTER

Atomenergie-Newsletter vom 16. Mai 2022

Liebe Freundinnen und Freunde,

der Krieg in der Ukraine dauert an. Am 36. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl besuchte der Direktor der IAEO Raffael Mariano Grossi die Anlage des havarierten Kraftwerksblocks, nachdem die russischen Truppen von dort abgezogen waren. Ein Krieg in einem Land mit laufenden Atomreaktoren sei "absolut anormal und sehr, sehr gefährlich", so Grossi. Hintergründen zum Thema finden Sie in diesem Newsletter.

Auch die zivil-militärische Nutzung von Atomenergie beschäftigt uns im Rahmen des Ukraine-Kriegs sehr. Anstatt abzurüsten und diplomatische Lösungen für den Konflikt zu finden, will die Bundesregierung 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr bereitstellen. Mit diesem Geld sollen auch neue Atombomber gekauft werden. Um das zu verhindern, haben wir im Rahmen der Kampagne "Atombomber? Nein Danke!" eine Protestaktion organisiert. Helfen auch Sie und beteiligen sich an unserer Mailing- oder Telefonaktion mit Bundestagsabgeordneten.

Der Ukrainekrieg zeigt, dass wir die fossil-nukleare Energieversorgung schnellstmöglich beenden müssen. Atomkraft und Gas sind Untergangstechnologien - keine Übergangslösungen. Demnächst steht die Entscheidung über die EU-Taxonomie an. Nach einer ersten Debatte im Parlament und der Abstimmung in den beiden zuständigen Ausschüssen, voraussichtlich vom 14. bis 21. Juni 2022, gibt es die finale Abstimmung im Plenum in der ersten Juliwoche. Für eine Ablehnung im Parlament bedarf es 353 Stimmen. Die Entscheidung steht aus. Wenn auch Sie etwas gegen die Einstufung von Gas und Atom als nachhaltig machen wollen, beteiligen Sie sich hier an unserer Aktion.

Eine angenehme Lektüre und eine sonnige Woche wünscht

Lara-Marie Krauße

stellvertretend für Paul-Marie Maniére
Referent für Atomausstieg, Energiewende und Klima


36 Jahre Tschernobyl: IPPNW warnt vor nuklearer Gefahr angesichts des Krieges

Tschernobyl 2013. Foto: Arne Müseler, CC BY-SA 3.0 de.

Anlässlich des 36. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986, forderte die  IPPNW den Generaldirektor der IAEO Rafael Grossi dazu auf, sich für einen russischen Truppenabzug und eine breite und vollständig demilitarisierte Zone um alle kerntechnischen Anlagen in der Ukraine einzusetzen. „Der Angriffskrieg auf die Ukraine verdeutlicht einmal mehr, wie Atomkraftwerke und Atommülllager zu einem unkalkulierbaren Risiko werden können“, unterstreicht Ute Rippel-Lau, Vorstandsmitglied der IPPNW.

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Die aktuelle Situation der Atomanlagen in der Ukraine

Russische Truppen hatten gleich zu Beginn des Ukraine-Krieges die Atomruine von Tschernobyl eingenommen und die Sperrzone besetzt. Satellitenbildern zu Folge hatten russische Soldaten ohne jede Schutzausrüstung in der Sperrzone Schützengräben ausgehoben. Eine Verstrahlung der Soldaten wird aufgrund der radioaktiven Bodenbelastung vermutet. Zeitweilig wurden in der Umgebung erhöhte Strahlenwerte gemessen, ein Hinweis auf das Aufwirbeln von radioaktivem Staub durch die Militäraktion.

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Anti-Atom-Radtour 2022: Dem Ausstieg entgegen - Die Zukunft ist erneuerbar

Vom 9. bis 31. Juli 2022 und vom 13. August bis 4. September 2022 feiert .ausgestrahlt zusammen mit anderen Initativen und Organisationen den kommenden Ausstieg und weist gleichzeitig auf bleibende Herausforderungen und aktuelle Konflikte hin. Per Fahrrad geht es zuerst in Nord- und danach in Süddeutschland zu atompolitisch bedeutenden Orten. Hört sich spannend an? Dann komm doch einfach mit!

 

 

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Kann das „Super-Greenwashing“ noch verhindert werden?

Am 21. Mai 2022 organisiert Fridays for Future einen europaweiten Aktionstag gegen die Aufnahme von Gas und Atomkraft in die EU-Taxonomie. Noch ist die Verordnung nicht in Kraft und regionaler Protest könnte den entscheidenden Unterschied machen. Die Chancen, dass das EU-Parlament dieses Vorhaben stoppt, sind größer denn je. Doch damit diese Mehrheit auch wirklich zustande kommt, braucht es den Druck der Zivilgesellschaft. Viele Gruppen an vielen Orten, die gleichzeitig aktiv werden, können gemeinsam das EU-Parlament entscheidend beeinflussen. Die deutschen Abgeordneten spielen im Parlament eine wichtige Rolle. Am 20. Mai 2022 statten Mitglieder der Berliner IPPNW-Regionalgruppe z.B. der EU-Abgeordneten Gabriele Bischoff in Berlin einen Besuch ab. Anschließend wird es um 11 Uhr eine Kundgebung vor der EU-Kommission, Unter den Linden 78, 10117 Berlin geben. Hier erfahren Sie, wie Sie sich beteiligen können.

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Protestaktionen gegen Atombomber

Die Zeit drängt. Bereits in dieser Woche soll der Gesetzentwurf über das 100-Milliarden Euro schwere Sondervermögen für die Bundeswehr im Verteidigungsausschuss abgestimmt werden. Sollten diese Pläne umgesetzt werden, hätte Deutschland bald die dritthöchsten Militärausgaben der Welt! Zudem enthält dieses Paket Gelder zur Anschaffung des neuen “Atombombers”. Vor zwei Wochen hat die Kampagne „Atombomber? Nein danke!“ eine Mailaktion gestartet, an der sich bereits gut 3.000 Menschen beteiligt haben. Wir bitten Sie, Ihre*n Abgeordnete*n telefonisch zu kontaktieren! Jeder Anruf zählt, um unseren Stimmen für Frieden und nukleare Abrüstung mehr Gewicht zu verleihen. Auf der Kampagnen-Homepage "Atombomber? Nein Danke!" finden Sie einen Handlungsleitfaden für Gespräche und die Telefonliste der Abgeordnetenbüros.

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