Die Zahl der Mitgliedstaaten wächst: am späten Nachmittag des 24.09.2024 traten mit Indonesien, Sierra Leone und den Solomon Islands in New York gleich drei Staaten dem UN Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) bei. Damit hat der Vertrag jetzt 73 Mitgliedstaaten! 25 weitere Staaten haben ihn bereits unterzeichnet, jedoch nicht ratifiziert. Erst mit diesem zweiten Schritt werden sie offizielle Mitgliedstaaten und der AVV für sie rechtlich bindend.
Insbesondere Indonesien, der bevölkerungsreichste Nichtatomwaffenstaat der Welt, verknüpfte den Beitritt mit einer deutlichen Absage an die nukleare Teilhabe. In ihrem Statement heißt es, dass der Besitz von Atomwaffen niemals gerechtfertigt werden kann. Damit findet die indonesische Regierung klare Worte in Zeiten der Modernisierung und Aufrüstung nuklearer Arsenale und massiver Investitionen in die entsprechende Infrastruktur.
Angesichts der aktuellen Krise der nuklearen Abrüstung und Rüstungskontrolle ist der Beitritt von Indonesien, Sierra Leone und den Solomon Islands ermutigend. Sie zeigen, dass immer mehr Staaten sich deutlich gegen Atomwaffen positionieren und diese Waffen abschaffen wollen!
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Die Perspektive der Betroffenen
Eine weitere wichtige Dimension des AVV sind die Unterstützung der Betroffenen und die Umweltsanierung, die in Artikel 6 und 7 des Vertrags stehen. Dazu veröffentlichten wir im März das Video „Fünf Fragen“ mit Eindrücken von Betroffenen und lokalen Expert*innen. Doch all die Interviewten haben natürlich noch viel mehr zu erzählen als in dieser Zusammenstellung von Aussagen Platz finden konnte. Deshalb haben wir jetzt auch die einzelnen Interviews in voller Länge veröffentlicht! Damit die Stimmen und Perspektiven der Betroffenen den Raum einnehmen können, den sie verdient haben. Die Videos können mit deutschen Untertiteln angeschaut werden.
Aktivitäten für ein Atomwaffenverbot
Dass weitere Staaten dem AVV beitreten liegt auch an den vielen Aktivitäten der weltweiten Zivilgesellschaft rund um das Thema Atomwaffen.
Die internationale IPPNW veröffentlichte passend zum UN Summit of the Future einen Appell, vom Rande des Atomkriegs zurückzutreten, mit über 80 Unterstützungen von Politiker*innen, NGO Chef*innen, Generälen im Ruhestand, Redakteur*innen medizinischer Fachzeitschriften und vielen mehr.
In Berlin startet heute, am 26.09., die Ausstellung von ICAN Deutschland mit 30 Kunstwerken der Artists Against the Bomb. Am Samstag, den 28.09., gibt es hier eine Filmvorführung von „The Bomb“ mit anschließender Diskussion.
Am 25.Oktober findet dann der Fachtag des Atommüllreports in Hannover statt. Atommüll im NuclearBan Newsletter? Ja! Denn dieses Jahr wird es um den Zusammenhang zwischen Atomwaffen und Atommüll gehen mit vielen spannenden Vorträgen.
Und dann noch eine kleine Aktivität für euch - aus aktuellem Anlass:
Der in Deutschland lebende US-Bürger Dennis DuVall, Mitglied der „Veterans For Peace“ und Atomwaffengegner, soll in die USA abgeschoben werden. Der Grund: er war bei mehreren Aktionen am Atomwaffenstandort Büchel beteiligt. Hier könnt ihr eine Petition gegen seine Ausweisung unterzeichnen.