Jegliches Fischen entlang der ost-japanischen Küste südlich von Fukushima bleibt weiterhin verboten. Seit 2011 haben drei Viertel der 1.800 Berufsfischer aufgegeben. Ein paar wenige fahren im Auftrag des Fischereiministeriums und des neuen Instituts für Umweltradioaktivität der Universität Fukushima aufs Meer – zu Forschungszwecken. Nach Angaben des Instituts sollen noch immer ein Viertel einer Barsch-Art („Shiromebaru“, Sebastes cheni) den japanischen Grenzwert von 100 Becquerel pro Kilogramm zum Teil erheblich übertreffen. Der Zusammenhang zwischen dem Radioaktivitätsgehalt des Meerwassers und den hohen Kontaminationswerten der gefangenen Fische ist bislang ungeklärt (Stx 672-673/01.2015). Dazu Dr. Alex Rosen, Kinderarzt aus Berlin und Mitglied des IPPNW-Vorstands: „Wir sprechen bei der radioaktiven Kontamination des Ozeans vor allem von den radioaktiven Isotopen Cäsium-134 und Cäsium-137, aber auch seltenere gefährliche Stoffe wie Strontium-89 und -90 spielen eine Rolle. All diese strahlenden Partikel, die weiterhin täglich von Fukushima Dai-ichi ins Meer gelangen, werden dort von Meerestieren und -pflanzen aufgenommen und verstoffwechselt. Sie können daher in der Nahrungskette akkumulieren, wenn beispielsweise kleine Fische radioaktiven Plankton fressen und diese wiederum in großen Mengen von größeren Raubfischen gefressen werden. Das Ende der Nahrungskette bildet üblicherweise der Mensch, der dann die großen Fische verzehrt. Die japanischen Nahrungsmittelproben sind relativ fortschrittlich und die Grenzwerte sogar strenger als die in der EU – dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass Menschen erhöhten Strahlenwerten durch den Verzehr von Meerespreodukten ausgesetzt werden. Dies wird noch für viele Jahre ein großes Problem für die Menschen in der Region darstellen – Fischer, wie auch Konsumenten.“