Fukushima-Newsletter vom 11.03.2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute vor fünf Jahren kam es im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Dai-ichi zum Super-GAU - der Kernschmelze in drei Reaktorblöcken. Seitdem informieren wir von der deutschen IPPNW die interessierte Öffentlichkeit über die Geschehnisse in Japan und die Folgen der Atomkatastrophe in diesem monatlichen Newsletter an jedem 11. des Monats. Fünf Jahre lang jeden Monat pünktlich einen solchen Newsletter zu produzieren, ist nicht immer einfach gewesen und wir möchten an dieser Stelle allen danken, die als AutorInnen, LektorInnen, ÜbersetzerInnen oder LayouterInnen zum Gelingen des Newsletters beigetragen haben.
Was viele unserer deutschen LeserInnen vielleicht nicht wissen: zahlreiche Artikel wurden ins Englische und Japanische übersetzt und erreichten so ein noch größeres Publikum. Vor allem in Japan stellt der Fukushima-Newsletter der IPPNW für viele eine unverzichtbare Quelle nützlicher und verlässlicher Informationen und Einschätzungen dar.
Nach fünf Jahren haben wir nun beschlossen, den Newsletter auszubauen und um weitere Themen zu erweitern. Die andauernde Atomkatastrophe von Tschernobyl, die sich 2016 zum 30. Mal jährt, weitere Atomunfälle und Gefahrensituationen wie in Fessenheim oder Tihange, die weltweite Energiewende, das Ende der internationalen Atomindustrie und das giftige nukleare Erbe, welches wie zukünftigen Generationen in Form von Atommüll und radioaktiven Tailings hinterlassen - all diese Themen sollen ebenfalls Einzug finden in den monatlichen Newsletter.
Diese Ausgabe wird somit gleichzeitig die letzte des alten "Fukushima-Newsletters" sein. Ab April wird dafür der neue "AtomEnergie-Newsletter" erscheinen. Als Abonnenten müssen Sie nichts tun, Sie erhalten weiterhin den monatlichen Newsletter.
In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen die neue IPPNW Studie “30 Jahre Leben mit Tschernobyl – 5 Jahre Leben mit Fukushima: Gesundheitliche Folgen der Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima“ vor, die Ende Februar auf dem großen IPPNW Kongress in Berlin veröffentlicht wurde. Zudem berichten wir über neue Daten zur Strahlenbelastung von ArbeiterInnen in Fukushima und über anhaltende radioaktive Niederschläge in der Region, über Bestrebungen unabhängiger WissenschaftlerInnen in Japan, radioaktives Strontium in Milchzähnen nachzuweisen, über neue Meinungsumfragen der betroffenen Bevölkerung in Fukushima und über das Hin und Her um die Inbetriebnahme der Atomreaktoren im japanischen Takahama. Außerdem haben wir für Sie ein erhellendes und zugleich erschreckendes Interview mit dem ehemaligen japanischen Ministerpräsidenten Naoto Kan für Sie zusammengefasst.
Wir hoffen, dass Sie uns auch nach der Umbenennung und Erweiterung des Newsletters als Leserinnen treu bleiben und freuen uns wie immer über ihre Zuschriften, Ihr Feedback und Ihre Vorschläge.
Heute erschien übrigens in der Süddeutschen Zeitung die Anzeige „5 JAHRE FUKUSHIMA - 30 JAHRE TSCHERNOBYL - Leben mit den Atomkatastrophen“. Wir danken auch an dieser Stelle allen 2.315 Ärztinnen und Ärzten sowie Förderinnen und Förderern der IPPNW, die den Text gezeichnet und diese wichtige Anzeige ermöglicht haben.
Mit freundlichen Grüßen
Henrik Paulitz und Dr. Alex Rosen