ATOM-Energie-Newsletter vom 15.06.2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
auch wenn in Deutschland der Atomausstieg von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen wird und die Tage der Atommeiler hierzulande gezählt scheinen, sind die Probleme, mit denen sich die Gesellschaft aufgrund der Atomenergie konfrontiert sieht, weiterhin immens.
Das Risiko eines Super-GAUs und dessen Folgen werden uns am Beispiel von Fukushima aufgezeigt, wo im Juni die neuen Schilddrüsenkrebs-Zahlen veröffentlicht wurden. Ein Interview zeigt die Lebensrealität einer jungen Frau aus Fukushima, bei der Schilddrüsenkrebs diagnostiziert wurde. Aber auch die Sorge um einen Terrorangriff auf Atomkraftwerke in Europa und die enormen Probleme und Risiken beim Rückbau von Atomkraftwerken sind Themen in diesem Newsletter.
Zudem soll die Endlagerkommission von Bund und Ländern diesen Monat ihren Abschlussbericht vorlegen. Im bereits zirkulierten Berichtsentwurf wird deutlich, welchen Handlungszwängen und Zielkonflikten die Endlagersuche unterliegt. Es handelt sich um eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.
Als würden die Probleme mit den existierenden Atomkraftwerken noch nicht genug sein, veröffentlichte die EU-Kommission kürzlich Pläne zur Förderung neuer Atomkraftwerke, vor allem so genannter Mini-Atommeiler. Auch die, gegen anfängliche Bedenken der EU-Kommission dann doch gebilligten, milliardenschweren Beihilfen für das britische Atomprojekt „Hinkley Point C“ werfen viele Fragen auf.
Sie sehen also, liebe Leserinnen und Leser, wie wichtig es auch weiterhin bleibt, der Atomindustrie und unseren Politikern auf die Finger zu schauen und den Prozess des Atomausstiegs in Deutschland und hoffentlich auch in Europa kritisch zu begleiten. Genau dies versuchen wir mit diesem Newsletter, der Ihnen hoffentlich auch in diesem Monat wieder interessante Informationen und Argumente für Ihre eigene Arbeit vor Ort liefert. Wie immer freuen wir uns über Rückmeldungen von Ihnen und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
Henrik Paulitz und Dr. Alex Rosen