13.02.2024
Atomenergie-Newsletter vom 13. Februar 2024
Liebe Freundinnen und Freunde,
in den kommenden Monaten vertrete ich Patrick Schukalla an dieser Stelle und versorge Sie mit den aktuellen Atomenergie-Nachrichten. Heute bitte ich Sie in zwei wichtigen Angelegenheiten um Ihre Mithilfe:
In wenigen Wochen jährt sich der Atomunfall von Fukushima zum dreizehnten Mal. Mit einer Anzeige in der Süddeutschen Zeitung will die IPPNW auch in diesem Jahr ein Zeichen setzen – gegen das Vergessen der andauernden Atomkatastrophe und für den vollständigen Ausstieg aus der Atomenergie. Sorgen Sie gemeinsam mit uns dafür, dass der Fukushima-Jahrestag 2024 nicht übersehen wird.
Mein zweites Anliegen betrifft den Atomausstieg in Deutschland – vielmehr den unvollständigen Atomausstieg. Ganz konkret geht es um die Brennelementefabrik in Lingen, die seit vielen Jahren in der Kritik steht, weil sie Risikoreaktoren wie das AKW Leibstadt in der Schweiz mit Brennmaterial beliefert. Die Bundesregierung hat rechtliche Möglichkeiten, die Brennelementefertigung in Deutschland zu beenden, stattdessen droht jetzt der Ausbau der niedersächsischen Atomfabrik. Gemeinsam mit einem starken Bündnis aus Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbänden wollen wir das verhindern. Dafür benötigen wir Ihre Hilfe. Sammeln Sie noch bis zum 23. Februar Unterschriften gegen die Expansion der Nuklearindustrie in Deutschland.
Viel Freude beim Lesen und Handeln wünscht
Angela Wolff – Referentin für Atomausstieg, Energiewende und Klima
Grafik: IPPNW
Am 11. März 2024 jährt sich die Atomkatastrophe von Fukushima zum dreizehnten Mal. Zu diesem Anlass wollen wir wie in den vergangenen Jahren eine ganzseitige Anzeige in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichen – als deutlichen Appell für einen echten Klimaschutz und die Vollendung des Atomausstiegs. Wir bitten Sie, die Anzeige zu unterschreiben und mit Ihrem Beitrag die Veröffentlichung zu ermöglichen. Einsendeschluss ist der 3. März 2024.
© Ian Thomas Ash
Japan setzt in seinem Energiemix zukünftig wieder auf Atomenergie. Im Mai 2023 hob die japanische Regierung die technische Laufzeitbegrenzung von 60 Betriebsjahren für die bestehenden Reaktoren auf – einzig Sicherheitsüberprüfungen bestimmen jetzt das Abschaltdatum. Bis 2030 sollen so mindestens 30 Reaktoren wieder Strom einspeisen. Anfang Februar 2024 befanden sich in Japan zwölf Atomreaktoren am Netz, weitere 23 sind betriebsbereit, aber noch abgeschaltet.
Gegen eine Ausweitung der Brennelemente-Produktion in Lingen können Einwendungen beim Niedersächsischen Umweltministerium eingereicht werden. Die geplanten Produktionssteigerungen stehen im Zusammenhang mit dem Nukleardeal zwischen Framatome und der russischen Atomenergiebehörde Rosatom. Sie laufen einer konsequenten Vervollständigung des deutschen Atomausstiegs zuwider.
Bitte drucken Sie die Vorlage zur Sammeleinwendung aus und senden Sie uns die Unterschriften zu.
Die geplante Ausweitung der Brennelemente-Produktion im emsländischen Lingen sei gefährlich, meint Angelika Claußen in einem Kommentar beim Tgesspiegel. Der zugrundeliegende Nukleardeal zwischen Framatome und der russischen Atomenergiebehörde Rosatom sei zudem ein politischer Fehler und eine Einladung an die russische Regierung, sich noch tiefer im europäischen Atomgeschäft zu verwurzeln.
Ein Bündnis von Anti-Atom-Gruppen warnt vor den Plänen des Urananreicherers Urenco. Das NRW-Wirtschaftsministerium hat bekannt gegeben, dass Urenco in seiner Anreicherungsanlage Gronau ein Lager mit kontaminierten Uran-Zentrifugen bauen will. Währenddessen kündigte die britische Regierung an, dass Urenco für seine Anlage in Liverpool einen deutlich höheren Urananreicherungsgrad als bisher anstrebt. Dies lässt an der zivilen Natur des Unternehmens zweifeln.
Foto: IPPNW
Rund um den Fukushima-Jahrestag veranstalten Anti-Atom-Gruppen vielerorts in Deutschland Mahnwachen und Veranstaltungen zum Gedenken an die Atomkatastrophe. Ein zentraler Treffpunkt ist auch in diesem Jahr die Kazaguruma-Demo in Berlin, die den weltweiten Ausstieg aus der Atomkraft fordert. Sie findet am Samstag, 9. März statt, Beginn um 12 Uhr am Brandenburger Tor. Weitere Infos: kazagurumademo.de
Ein besonderes Highlight findet am 21. März im Zeiss Großplanetarium in Berlin statt. Die Veranstaltung trägt den Titel „Umweltzerstörung durch Uran- und Atomwaffen – die Opfer klagen an“. Im Anschluss an die Vorführung der beiden Kurzfilme „How Far From Ground Zero“ von Brian Cowden und „Toxic NATO – Srđan Aleksić’s Long Way to Justice“ von Mortiz Enders findet eine Panel-Diskussion statt. Im Panel sitzen neben dem Regisseur Mortiz Enders u.a. die IPPNW-Vorstandsmitglieder Angelika Claußen und Ute Rippel-Lau.