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IPPNW NEWSLETTER

IPPNW-Newsletter vom 31.05.2011

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,

wer hätte das noch im Herbst letzten Jahres für möglich gehalten? Schwarz-Gelb schaltet acht Atomkraftwerke ab, macht die Laufzeitverlängerungen rückgängig und beschließt innerhalb von zehn Jahren aus der Atomtechnologie auszusteigen? Die atomare Tragödie von Fukushima und der Druck der Straße haben Wirkung gezeigt. Dennoch können wir uns noch lange nicht zurücklehnen: Die deutsche Bevölkerung wird weitere 3.650 Tage der Gefahr eines Super-GAU ausgesetzt. Zudem planen FDP und Union die Solarförderung drastisch zu kürzen.

Mit freundlichen Grüßen

Angelika Wilmen

Super-GAU-Risiko für weitere 3.650 Tage

Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW kritisiert den Beschluss der Regierungskoalition, die Bevölkerung weitere 3.650 Tage der Gefahr eines Super-GAU im dicht besiedelten Deutschland auszusetzen, als verantwortungslos. „Bei einer ernst zu nehmenden Sicherheitsüberprüfung wären gerade auch die zuletzt in Deutschland errichteten Konvoianlagen durchgefallen“, so IPPNW-Atomenergieexperte Henrik Paulitz unter Verweis auf den unlängst veröffentlichen AKW-Stresstest seiner Organisation. mehr

"Anschlag auf den Volkswagen der Energiewende"

Die IPPNW kritisiert den Beschluss von Union und FDP zur drastischen Kürzung der Solarförderung als „Anschlag auf den Volkswagen der Energiewende“. Medienberichten zufolge sollen die Vergütungssätze für die Photovoltaik noch stärker abgesenkt werden als von Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) ohnehin schon geplant war. Statt den Ausbau der Photovoltaik als Ersatz für Atomkraftwerke zu beschleunigen, plant die Bundesregierung ein regelrechtes Bestrafungssystem zur Entschleunigung des Zubaus: So sollen die Vergütungssätze für im Jahr 2012 gebauten Anlagen umso stärker gesenkt werden, je mehr Kapazität insgesamt neu entstehen wird. mehr

Stoppen Sie die elektronische Gesundheitskarte

Die Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) fordern den neuen Gesundheitsminister Daniel Bahr auf, das Projekt E-Card zu stoppen. "Die Übertragung persönlicher Krankheitsdaten in bundesweite Internetnetze missachtet die Schweigepflicht der Ärzte, hebt die informationelle Selbstbestimmung der Versicherten auf und konterkariert die vom Gesetzgeber bestimmten Ziele", schreibt der IPPNW-Vorsitzende Matthias Jochheim in einem Offenen Brief an Bahr. Die IPPNW fürchtet, dass die E-Card zu "gläsernen Patienten und gläsernen Ärzten" führt. Statt Qualitätssteigerung der Versorgung fresse die Karte Zeit und Geld. In einer realen Notsituation sei sie nicht zuverlässig verwendbar. mehr

Staatsterrorismus

Mit großer Empörung nimmt unsere ärztliche Friedensorganisation zur Kenntnis, dass deutsche Soldaten nach den Protesten vor dem Bundeswehrlager im nordafghanischen Talokan gezielt auf Demonstranten geschossen haben. Mindestens zwölf Menschen wurden erschossen, mehr als 80 Menschen durch Schüsse deutscher Soldaten oder afghanischer Wachleute und Polizisten verletzt. Die Bundeswehr behauptet, die Demonstranten wären mit Handgranaten und Molotowcocktails bewaffnet gewesen, andere Quellen berichten von Steinen.  IPPNW-Stellungnahme

AKW-Stresstest der IPPNW

Einen Tag nach der völlig unzulänglichen, so genannten Sicherheitsüberprüfung deutscher Kernkraftwerke der Reaktorsicherheitskommission (RSK) legte die IPPNW einen verbesserten AKW-Stresstest vor, der diesen Namen auch tatsächlich verdient. Die IPPNW stützt sich dabei maßgeblich "auf die hervorragenden sicherheitstechnischen Anforderungskriterien der Aufsichtsbeamten in Bund und Ländern" sowie auf eigene langjährige sicherheitstechnische Recherchen insbesondere im Kontext der IPPNW-Klage zur Stilllegung des Atomkraftwerks Biblis B. mehr

Kontrollverlust

Der Dokumentarfilm "Unter Kontrolle" zeigt die Orte der deutschen und österreichischen Atomindustrie und die Arbeit der Menschen, die den Betrieb oder auch die Abwicklung einer vermeintlich kontrollierbaren Risikotechnologie garantieren sollen. Der Regisseur vermittelt ungewohnte Einblicke in deren Arbeitsalltag – etwa wenn er den Wechsel der Brennstäbe oder das Simulieren einer Alarmsituation durch die Mitarbeiter oder die morgendlichen Besprechungen begleitet. Eine Filmrezension finden Sie im nächsten IPPNW-Forum. Die IPPNW verlost 3 x 2 Freikarten. Preisfrage: Wie heißt der Regisseur des Films? Schicken Sie die Antwort bitte bis 6. Juni 2011 an Samantha Staudte.

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