Rund 100 ehemalige Einwohner der Stadt Namie in der Präfektur Fukushima wollen die japanische Regierung und den Atomkraftwerksbetreiber TEPCO verklagen und geben an, von Staat und Atomindustrie ihrer Heimatstadt beraubt worden zu sein. Zudem sei bislang immer noch kein adäquater Plan zur Dekontamination beschlossen worden. In der rund 10 Kilometer nördlich des havarierten Atomkraftwerks Fukushima gelegenen Kleinstadt Namie liegt die Dosisbelastung bei mehr als 50 Millisievert pro Jahr. Ein Großteil der evakuierten Bewohner kann auf absehbare Zeit nicht in die Stadt zurückkehren. Von der Atomkatastrophe betroffen sind aber auch die 1.400 ehemaligen Bewohner des 30 Kilometer nordwestlich des Atommeilers gelegenen Bezirks Tsushima. Das bewaldete und bergige Gebiet wurde vor den Kernschmelzen von Fukushima intensiv für den Anbau von Reis und Tabak, sowie für Milch- und Forstwirtschaft genutzt. Die Kläger wollen auch für diese Region Schadensersatz sowie die Dekontamination der Böden erwirken.
Weiterlesen: 'Difficult-to-return zone' residents to bring class-action suit against TEPCO, gov't, Mainichi Japan, 14. Mai 2015.